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Praxis für Somatische Psychotherapie

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  • ➜ Kontaktvolle Berührung – Heilung der Seele durch den Körper

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    Ursprünglich erschienen in der KGS Hamburg

    Kontaktvolle Berührung
    Leben aus dem Kern
    Heilung der Seele durch den Körper

    Prabodhi G. Mildenberg, befasst sich seit über 20 Jahren mit verschiedenen Formen der Körperarbeit. Sie ist seit über 17 Jahren in Hamburg in eigener Praxis tätig. Ausgebildet auch in Rebalancing, Skan, Tanztherapie und Traumatherapie (EMDR). Ausbilderin seit 199in Pulsation als auch in NLP und ericksonischer Hypnose

    W. Reich (gest. 1957) ein Schüler von S. Freud entdeckte den tiefen Zusammenhang von Körper (soma) und Geist (Psyche) . Er sah wie die Körper seiner Patienten sich anfingen zu verspannen, sobald es um heikle emotionale Themen ging. Er versuchte diese Spannungen durch direkte Berührung und Druck zu lösen. Er entdeckte, dass sich beim Lösen dieser chronischen Spannungen ein spontaner emotionaler Ausdruck Luft verschafte - Wut, Tränen, Angst, Lust - und dieser seine Patienten mit einem weichen, lebendigen, strömenden Gefühl hinterliess. Dieser spontane, reinigende Ausdruck - Katharsis - hatte eine langfristige Wirkung auf das Leben seiner Patienten.

    Unser Körper ist manifestierte Lebensgeschichte. Und genauso wie ein Schnitt oder ein Sturz aus der Kindheit Narbein hinterlässt, produzieren unterdrückte Ängste, zurückgehaltene Wut und ungeweinte Tränen emotionale Altlasten in unserem Körper. Sie lösen sich nicht einfach in Luft auf. Emotionen sind wie Triebe - sie verschwinden nicht einfach, weil wir sie nicht fühlen wollen oder es zu bedrohlich oder für die Menschen in unserem Leben ungewollt sind - irgendwann müssen sie ausgedrückt werden. Genauso wie Harndrang, den man eine Weile unterdrücken oder zurückhalten kann oder Hunger, irgendwann müssen wir aufs Klo bzw. Essen.

    Wir lernen schon früh in Leben, dass wir durch verflachte Atmung und Körperspannung das Fühlen ungewollter oder bedrohlicher Gefühle unterdrücken können. Wenn dieses Halten oft geschieht, werden Spannungen und die verflachte Atmung chronisch. W. Reich sprach von der muskulären Panzerung. Die Panzerung wird zur Überlebensstrategie – und unser Körper wird zum Schlachtfeld zwischen Intellekt und Emotionen. Wir wollen so stark, frei und unabhängig sein - „ Ich kann das alleine“ oder „ich brauch keinen“ - als Antwort auf Versagung, auf Alleingelassen, unverstanden, ungeliebt, beschämt „stell Dich nicht so an“, „Mami kann so einen bösen kleinen Jungen nicht lieb haben“, „Weichei“ und „Heulsuse“ - nur um einige zu nennen.

    Genauso wie unsere Gefühle missachtet wurden als wir jünger waren, missachten wir sie als Erwachsene weiter - und irgendwann kann der Körper nicht mehr. Der Preis sind chronische Verspannungen, Magenschmerzen, Asthma, Bluthochdruck, Energielosigkeit. Kürzlich hatte ich eine Klientin, die sagte: Mein Bauch fühlt sich schon immer wie ein schwarzes Loch an. Oder die Schulter, die in einer Schutzhaltung eingefroren sind, der chronisch aufgeblähte Brustkorb, der eine nicht gefühlte Stärke vortäuschen soll, oder die Ticks, das unkontrollierte Zucken des Nackens. Wir sind von unserer eigenen Lebendigkeit abgeschnitten – die gesunde Selbstregulation von Spannung und Entspannung ist gestört.
    Viele Menschen tun alles, um bloss nicht zu fühlen. Alles um sich nicht dieser Mordswut, dieser Hilflosigkeit, dieser Bedürftigkeit zu stellen zu müssen. Durch diese Deckelung bleiben wir ein Leben lang ihre Geiseln.

    Massagen, Sport, Übungen - wunderbare Handwerkzeuge, um unseren Körper zu nähren, bleiben an dieser Stelle erfolglos. Diese starke Verspannung im Nacken, oder im Zwerchfell, dieser Druck im Hals - sie kommen immer wieder. Denn nur im „gefühlten Ausdruck“ , im Ausdruck im Kontakt mit sich selbst und der eingefrorenen Emotion kann diese Spannung entladen werden.

    Kontaktvolle Berührung von einem Menschen, der seine eigenen Tränen geweint, in Angst gezittert und in Wut getobt hat, der selbst an dieser Stelle kein - inneres oder äusseres - Verbot hat zu fühlen, kann Tore öffnen. Eine Hand, die erlaubt - die diesen reinigenden und tief befreienden Ausdruck in einem sicheren Rahmen einlädt und ein Mensch, der mit offenem Herzen präsent bleibt.

    Die Berührung einer Hand, die uns hilft, diese chronische Verspannung - von W. Reich nicht umsonst die muskuläre Panzerung genannt - zu fühlen und diese „abgestellten“ Bereiche in unserem Körper uns wieder zu eigen zu machen. In der reichianischen Körperarbeit geht es darum, diese muskuläre Panzerung Stück für Stück zu lösen und einer ganzkörperliche Präsenz wieder Raum zu geben. Erst wenn wir uns wieder ganz fühlen können, können wir unsere eigenen Impulse aus unserer Mitte fühlen, ausdrücken und damit authentisch in Kontakt gehen. Diese Art von Kontakt ist tief berührend und tief nährend. Es geht nicht darum, wie teilweise in den 70er und 80er Jahren praktiziert, die Panzerung aufzubrechen, sondern um eine Wahlmöglichkeit. Kann ich echte Nähe zulassen, wenn ich will? Ist eine gesunde Abgrenzung, Autonomie erlaubt?
    Es geht darum, durch Berührung und Bewegung, das Lebendige, das Kontaktfähige, das Liebesfähige in uns zu befreien.

    Mit dieser Befreiung kehrt mehr und mehr unsere Lebensenergie und Lebenslust zurück. Eine tiefe innere Gelassenheit dehnt sich aus, wir können uns mit offenem Herzen und authentich beziehen. Wir sind wieder zuhause angekommen.

    Empfohlene Literatur
    Roland Bäurle Vom Typentrauma zum Traumtypen
    W. Reich Charakteranalyse
    David Boadella Leben und Werk von W. Reich

  • ➜ Pulsation - was ist das eigentlich?

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    Der Name Pulsation kommt vom Pulsieren - dem sich ausdehnen und zusammenziehen, was allem Lebendigen gemeinsam ist. Die uns bekannteste und offensichtlichste Pulsation im menschlichen Körper ist die Atmung. Dieses Pulsieren ist auch der Ausdruck von Lebenskraft, (auch Chi, Prana oder von Reich Orgone genannt), die durch unseren Körper strömt.
    Diese Lebenskraft kann mehr oder weniger ungehindert durch unseren Körper strömen. Die meisten von uns haben allerdings chronische Verspannungen
    Wir Menschen haben allerdings bereits von Kindesbeinen gelernt unsere Impulse und Emotionen zu beherschen und zu unterdrücken, da sie beängstigend oder bedrohlich oder auch von unseren Eltern ungewollt waren.
    Dieses Beherschen und Unterdrücken - jeder kennt den Druck im Hals, wenn er Tränen unterdrückt - wird durch anspannen bestimmter Muskelgruppen erreicht. Wir unterdrücken Wut, und Schmerz und Angst und wenn wir das oft genug gemacht haben, verfestigen sich diese muskulären Spannungen zu chronischen Spannungen, und der sog. Muskelpanzer entsteht.
    Die Pulsation - der Ausdruck von Lebenskraft und Vitalität im Körper ist blockiert, wir leben auf Sparflamme.
    Die Pulsationarbeit - von Aneesha L. Dillon begründet - baut auf der RADIX-Arbeit von Chuck Kelley und Wilhelm Reich auf. Ziel dieser Arbeit ist es, den Muskelpanzer Schritt für Schritt zu lösen, und die darin festgehaltenen Emotionen und Impulse zu lösen. Durch diese Lösung kommt der normale Lebensfluss wieder in Gang, wir fühlen uns lebendig und mit unseren eigenen Gefühlen und Emotionen im Kontakt.

    Diese Verspannungen sind uns schon so gewohnt, dass wir sie nur selten spüren. Entlandung findet eher statt, wenn die Ladung hoch genug ist, und in der Pulsationarbeit arbeiten wir mit verschiedenen Techniken, um diese zu steigern. In der Pulsationsarbeit laden wir den Körper mit Atmung, Bewegung und Berührung so auf, dass der Körper diese Verspannungen nicht mehr halten kann, und sie sich spontan entladen - und der Körper sich von all den unterdrückten Emotionen und Impulsen reinigen kann und ein innerer Raum für Freude und Stille entsteht.

    Therapeutische Arbeit nach Wilhelm Reich (1897 - 1957) ist Arbeit am Körper und mit den Gefühlen. Die beiden hauptsächlichen Entdeckungen von Reich sind der Muskelpanzen und die im Körper fühlbare Lebensenergie. Als Schüler von Sigmung Freud, hatte sich Reich als erster hinter der Couch vorgewagt und beobachtete bei seinen Klienten, dass die emotionalen Probleme mit Muskelverspannungen einhergingen. In langjähriger wissenschaftlicher Arbeit entdeckte er die verschiedenen Segmente im Körper, in denen Spannung gehalten wird - die Augen, der Mund, der Hals, der Brustkorb, das Zwerchfell, der Bauch und das Beckensegment. Die Lebensenergie fliesst vertikal im Körper und trifft dann auf die horizontalen Blockaden, die den freien Fluss verhindern.

    Die Pulsationarbeit löst diesen Muskelpanzer im reichianischen Sinne von oben nach unten auf, dh. es wird mit den Spannungen im Augenbereich begonnen und arbeit sich langsam bis zum Beckensegment, unserer Sexualität, voran. Zusätzlich wird von aussen nach innen gearbeitet, von der Peripherie zum Kern.
    Augen, Hände und Füsse sind die drei wichtigsten Kontakbereiche zur äusseren Realität. In der Pulsationarbeit geht es darum, dass wir lernen unsere „Augen offen“ zu halten, mit den „Füssen auf dem Boden „ zu stehen und die „Realität fest im Griff „ haben.
    Dies ist nicht nur im metaphorischen Sinn gemeint, sondern dies bezieht sich auf den Fluss von Lebensenergie im Körper.

    Jegliche Ausbildung in Körperarbeit kann nur mit einer eignen intensiven Selbsterfahrung und -erforschung beginnnen. Diese 20 tägige Ausbildung, wendet sich an alle, die mehr über sich und ihre Gefühle erfahren wollen und auch an diejenigen, die bereits mit Menschen arbeiten und eine neue Dimension in ihre Arbeit einbringen möchten.

    Literatur: Die neuen Körpertherapien von H. Petzold: 1985 JunfermannVerlag Charles Kelley
    David Boadella“ In the wake of Reich. Pulsation von Laura Dillon.
  • ➜ Bücherliste

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    Lesestoff zum tieferen Verständnis der Arbeit

    Alexander Lowen
    Bioenergetik

    Wilhelm Reich
    Charakteranalyse

    Roland Bäurle
    Vom Typentrauma zum Traumtypen

    Charles Kelley
    Education in Feeling and Purpose

    David Boadella
    Befreite Lebensenergie

    Stanley Kelemann
    Verkörperte Gefühle

    Babette Rothschild
    The Body remembers (Traumatherapie)

    Loil Neidhöfer
    Intuitive Körperarbeit

    Loil Neidhöfer und Petra Mathes
    Von Reich bis Gottweißwohin

    Ron Kurz
    Körperzentrierte Psychotherapie

    Ken Dychtwald
    Körperbewusstsein

    Hilarion Petzold
    Die neuen Körpertherapien
  • ➜ Pulsation Practitioners - An Interview with Prabodhi Mildenberg

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    How and when were you introduced to pulsation?
    The first taste of reichian bodywork I had while being a law student in Freiburg/Germany in 1982. In the osho center there they offered evening groups, one was Bio-energetic and the other was Rebirthing. In one of the first sessions the leader, Andrea, was giving individual sessions in the group and I found myself lying there - 22 years old - no previious experience of nothing :-) and breathing at some moment she touched my body and a high loud scream came out of my mouth. I was so surprised and baffled that that experience impressed me deeply. And over time I also felt the immense expansion possible through my breathing - I was hooked.
    I few years later, I participated in the 3 year training of Orgodynamik, also a method that in that time was very much based on reichian bodywork and has discovery of the orgone energy.
    Towards the end of the training Osho left his body and I just left everything in Germany and went to Pune.
    There I met Aneesha for the first time and gave her a test session for my bodywork sessions.
    But life took me different directions. I followed my love of movement and dance and did the dancetherapy training and than  got very involved in the AFH Process and later I got pulled into the Hypnosis training, as Osho had said he wants all his therapists trained in it. So there I ended up 1990 in this huge therapist training and was busy with that work, creating my own NLP and Hypnosis institute for 10 years.
    2002 - after quiet a long break - Aneesha was offering once again a 2 week Pulsation training for practitiioners, and while standing on the waiting line for the movies she told me about it one evening. After working intensely with "the mind“ for so many years, my longing to go back to the body was becoming stronger, meanwhile I also wanted to bring the understanding that body and mind are one, more and more into my work.

    What made you fall in love with the work?
    Those 2 weeks were strong and obviously just at the perfect moment in my life. I felt so much release, so much tension leaving my body, so many tears being cried - creating an inner space, a sense of expansion. Ah! 
    In that time Aneesha made a little side remark, that for her the most valuable thing that she had done was the 50 individual sessions that she had received from her own teacher Charles Kelley in the 70s. I remember asking: one five? or five zero??? 50 sessions seamed such a huge number!!

    For days that conversation kept coming back into my mind and I decided to also do those 50 sessions. 
    For the next 3 years I studied, participated, helped, translated, assisted and 2004/5 was co-leading a pulsation training in Hamburg.

    What works for you clients?
    I had started my own evening group and was having my clients. And I became aware that many of my NLP and Hypnosis clients would greatly benefit from some Pulsation work. Many of them had trained their intellect and were sucessfull in the world, but had supressed their emotions and impulses so much that the body was rebelling. Many were functioning but had lost the joy of life, were moving fast towards a burn-out, were depressed and didn‘t know what to do. So that was how the hamburg training came to life.

    After 9 years of intense working with pulsationwhat really, deep down works is the contact. The real relationship, the willingness and capability to create a field.

    In all these years I have continued my own work.  I had the immense luck to find in Hamburg a  Reichian therapist and I have been working with her ever since. My own experience of deep inner healing, of layers of anxiety and fear dissolving, moments of deep inner contentment, waves of joy.
    It‘s such a different general feeling of life (Lebensgefühl) - it‘s difficult to put into words. I keep having waves of deep gratitude.

    Why are you doing the work?
    I feel I have received such a great gift that I have the urge to pass it on, to share this expansion with other human beings in a deep and meaningful relationship. To see the slow dissolution of armouring in my clients, how their eyes become more clear, more and more feeling, how they are able to bring their feelings into their eyes and into contact, how they are able to express themselves differently and how their  quality of their contact with me changes - that is what makes this work for me so precious and unique.

    And from being a client came my most precious learnings.  It was never the so called exercises that did anything real deep. Never. It was the human authentic being there of my therapist - sometimes "just“ the tender loving touch on my face that brought to the  surface the deep release of inner pain.

    From all the trainings and all the work I have done, I believe that the Reichian training is the longest and the most ardous and demanding for the student. You have to go through your own de-armoring process and that needs a lot of inner committment and unwavering dedication. Otherwise you will be just another so called „neo-reichian therapist“ hooked on the surface, doing "exercises“ in a mechanical way - actually the most un-reichian thing you can  do.
    And - if you stick with it - it‘s the most rewarding work, it makes you laugh and cry - it opens your heart beyond the sentimental, into  deep human love.

    In those moments I always remember Oshos words: "The only thing that really heals is love"
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